Das Jahr 2018 war vom Bundesamt für Kultur zum Kulturerbejahr erklärt worden. «Das Jahr will das Potenzial des Kulturerbes für eine demokratische und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft sichtbar machen», erklärte das Amt auf seiner Webseite. Der Baselbieter Heimatschutz nimmt sich dieses Anliegens seit Jahren an, indem er die Öffentlichkeit mit seinen Veranstaltungen darauf aufmerksam macht, welches Kulturerbe in unserem nächsten Umfeld es verdient, wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden.
Das Projekt am Oltiger Määrt 2018 nahm das Kulturerbejahr zum Anlass, zusammen mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW das immaterielle Kulturerbe «Handwerk» im Kanton Basel-Landschaft zum Thema zu machen. Am Handwerk und an manuellen Praktiken besteht ein neu erwachtes Interesse. Darin zeigt sich eine auch neue Sehnsucht nach manueller Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung. Am Oltiger Määrt wurde aber nicht der Nostalgie nachgehangen, vielmehr gab das Kulturerbejahr Anlass dazu, offenen Fragen nachzugehen:
- Worin liegt die Bedeutung von Handwerken als identitäts- und traditionsbildender Kraft einer Region heute?
- Welches Entwicklungspotenzial besitzen traditionelle Handwerke unter dem Einfluss von Digitalisierung, Globalisierung, Migration und Tourismus in den Augen der Akteure und der Bevölkerung?
Wenn dabei von «traditionell» geredet wurde, war damit kein «früher» gemeint, vielmehr wollte der Begriff einen lebendigen Prozess der Weitergabe und Weiterentwicklung von Können und Wissen kennzeichnen.