Engagement

Kraftwerkgelände unter Strom

In einem Positionspapier weist der Baselbieter Heimatschutz auf die drohenden Änderungen rund um das Kraftwerk Birsfelden hin und streicht die einmalige Qualität der ganzen Kraftwerkanlage und ihrer Umgebung hervor.

Was haben Augst, Arlesheim und Birsfelden gemeinsam? Sie besitzen je eine der baukulturellen Juwelen von internationaler Ausstrahlung, auf die der Kanton Basel-Landschaft zu Recht stolz sein darf: Augst das römische Theater, Arlesheim den Dom und Birsfelden das Rheinkraftwerk. 

Das Kraftwerk Birsfelden ist eine Ikone der 1950er-Jahre, die bis heute als wegweisend für Industriearchitektur gilt. Die schweizweit einmalige Anlage hat von Anfang an die ungeteilte Anerkennung der Fachkreise gefunden. Der dazugehörende Landschaftspark ist seit seiner Entstehung für die Bevölkerung von Birsfelden und Basel ein beliebter Aufenthaltsort für Freizeit und Entspannung. 

Als hochtechnische Industrieanlage ist das Kraftwerk den Zwängen und Wechselspielen der Ökonomie und der Rentabilität ausgesetzt. Als Laufkraftwerk ist es zwar Produzentin von CO2- und nuklearfreier elektrischer Energie und schneidet in der Klimadebatte vorbildlich ab, in einer Zeit des Preiszerfalls des Stroms steht es dennoch vor grossen ökonomischen Herausforderungen. Neue kommerzielle Nutzungen sind vorgesehen, die die ganze Anlage nicht unberührt lassen werden und die in der betroffenen Öffentlichkeit diskutiert werden müssen. 

Zukunftsmusik ohne Misstöne

Zwei Projekte sind vor Kurzem in der Presse vorgestellt worden:

  • Der Bau eines Werks zur Wasserstoffproduktion auf der Kraftwerkinsel,
  • eine Wohnüberbauung auf dem freien Gelände im Besitz der Kraftwerk Birsfelden AG neben der Schleuse anstelle der Tennisplätze, der Familiengärten und des Biotops.

Es ist dem Baselbieter Heimatschutz ein Anliegen, dass die einmalige Qualität der ganzen Kraftwerkanlage und ihrer Umgebung erkannt und bei jeder Weiterentwicklung in aller Konsequenz berücksichtigt wird. Das ganze Kraftwerkgelände muss unter Schutz gestellt werden. Es geht dabei auch darum, dass keine Projekte abseits der betroffenen Öffentlichkeit entwickelt und als Fait accompli präsentiert werden können. Alles, was das Kraftwerkgelände betrifft, betrifft die Öffentlichkeit und muss in grösster Transparenz und in Kenntnis der Schutzwürdigkeit des ganzen Areals diskutiert werden können.

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Kraftwerkgelände unter Strom
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Zeitschrift

Zeitschrift Heimatschutz/Patrimoine
Diesen Artikel in der Ausgabe 1/2021 online lesen
Thema: Ressourcen schonen, Baukultur stärken
Erschienen am 23. Februar 2021

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