Engagement

Das Kraftwerk Birsfelden bleibt als Baudenkmal erhalten

Auf das Faltdach des Maschinenhauses des Kraftwerks Birsfelden hätte eine Solaranlage installiert werden sollen. Der Baselbieter Heimatschutz erhob Einsprache gegen diese Planung aufgrund der weit herum anerkannten architektonischen Qualität des Kraftwerks. Die Einsprache wurde gutgeheissen und das Baugesuch abgelehnt, sodass das Kulturdenkmal mit seiner sensiblen Architektur erhalten bleibt.

Aufgrund der weit herum anerkannten architektonischen Qualität des Kraftwerks Birsfelden erhob der Baselbieter Heimatschutz Einsprache gegen eine geplante Solaranlage auf dem Faltdach des Maschinenhauses des Kraftwerks Birsfelden. Wie die Baurekurskommission nun mitteilt, hat sie die Einsprache des Heimatschutzes gutgeheissen und das Baugesuch abgelehnt. Die Gegenpartei erhob keinen Rekurs dagegen, womit das Urteil Rechtskraft erlangte. Im nun vorliegenden schriftlichen Urteil stützt sich die Baurekurskommission u.a. auf eine Expertise der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege. Diese würdigt insbesondere die filigrane Architektur der Maschinenhalle, die optische Leichtigkeit und die Transparenz der Gebäudekonstruktion und die Materialisierung. Ausdrücklich wird in diesem Zusammenhang auch das gefaltete Dach erwähnt.
Der Baselbieter Heimatschutz begrüsst den Entscheid der Baurekurskommission. Damit wird ein schweizweit einzigartiges Kulturdenkmal mit seiner äusserst sensiblen Architektur erhalten.

Gleichzeitig hält der Baselbieter Heimatschutz fest, dass er für gute Baukultur und für die alternative Energieerzeugung einsteht. Der Baselbieter Heimatschutz ist sich der daraus ergebenden Zielkonflikte bewusst. Der Verein setzt sich in der Interessensabwägung dafür ein, dass hochrangige Baukunstwerke vor solchen Eingriffen geschützt werden, solange riesige Flächen von architektonisch wenig bedeutenden Industrieanlagen für die Energiegewinnung ungenutzt bleiben.

Geschichte

Die Gebäude des Rheinkraftwerkes Birsfelden wurden 1953-1954 vom Schweizer Architekten Hans Hofmann erbaut. Hans Hofmann (1897-1957) hinterliess in Basel und Umgebung zwei seiner grossen Bauten aus der unmittelbaren Nachkriegszeit: die Rundhofhalle der Mustermesse und das Kraftwerk Birsfelden. Er prägte die Architektursprache der Zwischen- und Nachkriegszeit massgebend. Als Gestalter der Landesausstellung («Landi») von 1939 erhielt er den Ehrendoktortitel der ETH Zürich und ein Jahr später die Professur für Architektur.
Mit dem Kraftwerk Birsfelden gelang es ihm «eine Qualität der Anschaulichkeit zu erreichen, in der sich die alten Konflikte von ‹Bauen und Architektur› und von ‹Architektur und Landschaft› wie von selbst aufzulösen scheinen.» (Zitat von Dorothee Huber, in «Architekturführer Basel: Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung».)